Chronik Pumpe
Teil 1 entstammt der Feder Hubert Kaldenbachs StBM a.D. mit Unterstützung durch den letzten Zugführer auf Pumpe OBM Paul Klinkenberg.
Am 05.04 1927 versammelten sich im damaligen Hotel Bitter, Pumpe, auf Einladung des Branddirektors Hugo Merkens interessierte, männliche Bürger des Stadtteils Pumpe/Aue, um über die Bildung eines Löschzuges der freiwilligen Feuerwehr Eschweiler informiert zu werden. Anwesend waren ca. 60 Herren. Davon meldeten sich im Laufe der Versammlung 29 Männer als aktive Mitglieder bei der Feuerwehr an. Mit dieser hohen Bereitschaft wurden die Erwartungen der Wehrführung noch überschritten.
Am 12.04.1927 erfolgte eine zweite Zusammenkunft um die technischen Einzelheiten abzuklären und einen Führungsstab zu wählen.
Am 25.05.1927 wurden die Männer des neuen Löschzuges Pumpe/Aue offiziell durch Branddirektor Hugo Merkens vereidigt. Führer des Löschzuges wurde Brandmeister Peter Klinkenberg. Ihm zur Seite standen 3 Oberfeuerwehrmänner und 25 Feuerwehrmänner.
Nicht nur Branddirektor Hugo Merkens, sondern auch der anwesende Bürgermeister Dr. Kavelage und einige Ratsmitglieder begrüßten die Bereitschaft der neuen Feuerwehrmänner, ab sofort über Leben und Sicherheit der Bewohner des Stadtteils Pumpe/Aue zu wachen. Die Tagespresse vermerkte, daß die neuen Feuerwehrmänner mit Stolz das Ehrenkleid der Wehr trugen und gelobten, ihr Versprechen, welches sie in der weihevollen Stunde gegeben hatten, einzulösen.
Nach gründlicher Ausbildung wurde der Löschzug in das Einsatzgeschehen eingebunden. Die Unterbringung der Ausrüstung erfolgte in einem Gerätehaus an der Friedrichstraße, welches in großzügiger Weise der EBV spontan zur Verfügung stellte. Noch im Gründungsjahr wurde die Beschaffung eines Löschwagens betrieben. Anfang 1928 führten die Bemühungen zum Erfolg und es stand ein umgebauter, größerer PKW als Löschfahrzeug und Mannschaftstransporter zur Verfügung.
Nach einigen, kleineren Einsätzen erfolgte am 23.05.1928 der Einsatz des jungen Löschzuges bei einem Großfeuer im Werk ERMAG des EBV. Mit gutem Erfolg wurde das Feuer bekämpft, wobei sich das neue Löschfahrzeug bestens bewährte.
Am 16.05.1929 brannte das Anwesen des Landwirtes Scheller. Nach Presseberichten war der Löschzug Pumpe schnellstens zur Stelle, konnte aber den Verlust der Stallungen nicht verhindern.
Die Winterübungen des Zuges wurden ab 1930 in der Turnhalle des kath. Jugendvereines auf Pumpe/Stich abgehalten. Neben dem üblichen Fußexerzieren wurden besonders praktische Übungen mit Gasmasken durchgeführt. Auch eine Ausbildung in Erster Hilfe stand auf dem Programm.
In 1930 schaffte der Zug aus Eigenmitteln Geräte zur Bekämpfung von Kaminbränden an. Am 19.08.1931 mußte wiederum ein Großfeuer im Werk ERMAG bekämpft werden. Das Magazin brannte.
Eine große Alarmübung fand am 16.09.1933 an der Kesselfabrik Dohmen statt. Die Leitung dieser Übung lag in Händen von Brandmeister Peter Klinkenberg. Der anschließende, kameradschaftliche Treff fand im Hotel Bitter statt.
Mit Beginn des Dritten Reiches wurde im Zuge der Gleichschaltung und Neugliederung der Löschzug Pumpe in Löschzug 5 umbenannt. Führer des Zuges blieb Brandmeister Peter Klinkenberg. Ihm zur Seite stand Brandmeister Baumann.
Auf der Jahreshauptversammlung am 26.03.1934 konnte berichtet werden, daß dem Löschzug 5 ( Pumpe) ein automobiler Mannschaftswagen und ein Schlauchwagen zur Verfügung stand. Für damalige Verhältnisse eine gute und solide Ausrüstung. Die Unterbringung erfolgte weiterhin im Gerätehaus Friedrichstraße.
Am 01.10.1934 wurden die Mitgründer des Löschzuges Pumpe, die Kameraden Heinrich Baum und Lambert Beckers durch Bezirksführer Hugo Merkens zu Ehrenmitgliedern ernannt und mit einem in Leder gebundenen Ehrenbrief ausgezeichnet. Sie,waren,inaktive Förderer des Löschzuges von Beginn an.
In 1935 erfolgte wiederum eine Straffung der Wehr. Aus dem Löschzug 5 (Pumpe) wurde nunmehr der Löschzug 3. Führer blieb weiterhin Brandmeister Peter Klinkenberg.
Im April 1937 wurde Brandmeister Klinkenberg für seine Verdienste mit den rheinischen Feuerwehr-Verdienstkreuz ausgezeichnet.
Im September 1937 fand aus Anlaß des 10-jährigen Bestehens des Zuges eine große Schauübung am früheren Ökonomiegebäude des EBV an der Friedrichstraße statt. Anschließend versammelte sich die Wehr zu einer kleinen Feier im Hotel Bitter.
In der Jahreshauptversammlung am 27.05.1938 wurde Brandmeister Peter Klinkenberg zum Oberbrandmeister befördert und gleichzeitig mit der Führung des Löschzuges 4 (Nothberg/Bohl/Hastenrath) beauftragt. Damit ging ein Führungsabschnitt im Löschzug Pumpe zu Ende. Mit der Führung des Löschzuges Pumpe wurde nunmehr Oberbrandmeister Peter Dahmen betraut. Gleichzeitig wurde die Löschgruppe Röhe taktisch mit dem Löschzug Pumpe verbunden und unter der Bezeichnung Löschzug 3 geführt.
Der 2. Weltkrieg beendete die weitere Entwicklung des Löschzuges. Eine Reihe von Männern wurde zum Wehrdienst einberufen. Der Zug wurde während des Krieges mehrfach in Aachen, Köln und anderen Großstädten nach Luftangriffen eingesetzt.
Die Evakuierung der Stadt Eschweiler setzte dem Löschzug, wie der übrigen Wehr, ein Ende. Mannschaften und Fahrzeuge wurden in den Raum Siegburg verlegt. In den Kriegswirren ging die Ausrüstung des Zuges verloren. Darunter auch der Mannschaftswagen.
Der erneute Aufbau des Löschzuges begann am 08.05.1947 Es fanden sich einige alte Feuerwehrkameraden zusammen, die unter Führung des Brandmeisters Baumann den Aufbau unter schwierigsten Verhältnissen begannen.
Teil 2 wurde auf Basis von Unterlagen OBM Paul Klinkenbergs und StBM a.D. Hubert Kaldenbachs durch HBM Josef Gather abschließend überarbeitet.
Nach Beschaffung einiger Ausrüstungsstücke wurde das alte Gerätehaus in der Friedrichstraße notdürftig hergerichtet und wieder bezogen. Am 01.03.1948 übernahm Brandmeister Franz Wassenne den Löschzug. Stellvertreter wurde Brandmeister Jakob Tihon.
Nach einem Wohnungswechsel von Franz Wassenne übernahm Brandmeister Tihon die Führung. Sein Stellvertreter wurde Unterbrandmeister Paul Klinkenberg, dessen Onkel Peter Klinkenberg der erste Zugführer der Einheit vor dem Krieg war. Jakob Tihon verließ im Mai 1966 den Ortsteil. Brandmeister Paul Klinkenberg wurde am 27.06.1966 mit der Führung des Löschzuges beauftragt. Seine Stellvertreter wurden Brandmeister Erhard Poensgen und Unterbrandmeister Johann Wirtz.
Die 70er Jahre waren für die Feuerwehr eine Umbruchphase. Die Wehr der Stadt Eschweiler wurde, bedingt durch die Eingemeindungen, in 4 Abschnitte gegliedert. Der Löschzug Pumpe arbeitete im Abschnitt 2 mit den Einheiten von Röhe und Kinzweiler zusammen. Die Mannschaftsstärke lag bei 20 Mann. Man fuhr ein Löschfahrzeug Typ TSF (Ford Transit) mit Staffelbesatzung ( 6 Mann) und einer Tragkraftspritze.
Das Gerätehaus wurde nach und nach modernisiert und mit Heizung ausgestattet. In den Jahren 1966/67 diskutierte man den Neubau eines Gerätehauses. Der Bauplatz wäre das heutige Grundstück der Kreissparkasse Ecke Pumpe/Barbarastraße geworden. Diese Pläne scheiterten an den Finanzen, zumal der EBV zusagte, das Haus an der Friedrichstraße langfristig zur Verfügung zu stellen. In 1968 erfolgte daraufhin eine grundlegende Instandsetzung des Gerätehauses.
Im Januar 1976 kündigte der EBV überraschend diesen Vertrag. Schon im März dieses Jahres stand der Löschzug Pumpe, im wahrsten Sinne des Wortes, auf der Straße. Das Fahrzeug wurde in der Hauptwache an der Rosenallee untergestellt.
Zwei seltsame Jahre folgten, in denen die Gruppe sich bei Alarm an der Friedrichstraße sammelte, jedoch erst ausrücken konnte, nachdem ein Fahrer das Fahrzeug in der Rosenallee geholt hatte. Nur starke Kameradschaft und die stetige Bemühung von Brandmeister Paul Klinkenberg hielten die Gruppe zusammen. Wieder wurde von einem neuen Gerätehaus gesprochen. Die Finanzen ließen dies jedoch auch jetzt nicht zu.
Ein weiterer Schlag traf die Kameraden, als das Fahrzeug 1977 bei der Fahrt zum TÜV auf der Autobahn, kurz vor Düren, in Brand geriet und total ausbrannte.(Motorbrand)
Für Brandmeister Paul Klinkenberg das wohl schlimmste Jahr. Gemeinsam mit der Wehrführung arbeitete er an der Lösung.
Zu Beginn 1978 wurde dann endgültig neu geordnet. Von den 17 zu diesem Zeitpunkt aktiven Männern folgten 11 Mann dem von Brandmeister Paul Klinkenberg, Stadtbrandmeister Hubert Kaldenbach und seinem Stellvertreter, Hauptbrandmeister Heinz Classen, erarbeiteten Lösungsweg an dem auch der Zugführer des Löschzuges 11 Oberbrandmeister Hermann Schmitz entscheidend beteiligt war.
Der Abschnitt 1 ( Mitte ) wurde um die Ortslage Stadtwald und Pumpe-Stich erweitert. Der Löschzug 1 des Abschnitts 1 , also kurz der LZ 11 nahm die restlichen Männer mit Brandmeister Paul Klinkenberg auf. Hartnäckige Gerüchte besagen, es sei genau umgekehrt gewesen!
Soweit die Männer nicht aus alters-, gesundheitlichen- oder beruflichen Gründen ausgeschieden sind, blieben sie aktiv. Oberbrandmeister Paul Klinkenberg war bis zur Erreichung der Altersgrenze in 1995 Gruppenführer im LZ 11. Sohn Manfred Klinkenberg, seit 1994 Brandmeister im LZ 11 hat diese Reihe über lange Jahre fortgesetzt. Der dritte Zugführer des LZ 11, Brandinspektor Josef Gather, ist ebenfalls 1978 mit der Pumpe zum LZ 11 gekommen.